Seelbach Geschichte
1179 ist Seelbach zum ersten Mal erwähnt in einer Urkunde des Papstes Alexander III., der hierin dem Kloster ,,St. Georgen” den Besitz der ,,Ecclesia Sellebach” bestätigt. Die ersten Grundherren sind die Herren von Lützelhard, die auf dem Hausberg Seelbachs ihre Burg hatten. Ruinen zeugen noch heute von der einstigen Größe dieser dreigliedrigen Burg; sie wurde im 13. Jahrhundert zerstört.
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Nach den ,,Lützelhardern”, die nach noch nicht gesicherten Nachforschungen neue Aufgaben in Ravenna erhalten haben, sind die ,,Geroldsecker” die neuen Herren. Ihre erste Burg stand auf dem ,,Rauhkasten”, wo heute noch geringe Mauerreste zu sehen sind. Die mächtige ,,Hohengeroldseck” wird im 12. Jahrhundert als Mehrfamilienburg erbaut. Die Burg wird 1689 vom französischen General Cre’qui nach kampfloser Übergabe zerstört.
1612 ist Seelbach ,,Bad”, wie eine Beschreibung des Straßburger Arztes Dr. Saltzmann kündet. Gelobt werden die Vorzüge des Seelbacher Wassers; heilkräftige Wirkungen werden ihm zugeschrieben. Der letzte Geroldsecker, Graf Jakob, stirbt 1634 auf Schloß Dautenstein, das als ,,Stauferburg” im 13. Jahrhundert erbaut wurde, wie Steinmetzzeichen belegen.
Nach mehreren Besitzwechseln, so die Grafen von Cronberg, Grafen von Nassau kommt Seelbach mit der Grafschaft 1697 an die Grafen von der Leyen, die durch Napoleon gefürstet und ihm als selbständigem Rheinbundstaat verpflichtet sind.
1735 beziehen die Franziskaner einen kleinen Konvent, der bereits 1813 in der Säkularisation aufgehoben wird. Heute wird das Klostergebäude mit der ehemaligen Kirche ,,St. Michael” als Rathaus genutzt, nachdem es zunächst Fabrik und später Schule war.
1815 kommt der Ort mit dem gesamten Fürstentum an das Großherzogtum Baden; Seelbach bleibt Amtsort. Erst 1834 wird das Seelbacher Amt nach Lahr eingegliedert, das dadurch ,,Oberamt” wurde. Von der Eingliederung berichtet ein uns erhaltener Brief, in dem Sorgen und Nöte wegen dieser ,,Verwaltungsreform” vorgebracht werden.
Auch gab es damals schon den ,,goldenen Zügel”, was die Ludwigssäule auf dem Schönberg beweist. Dieses Denkmal bekundet den Bau der Paßstraße, der heutigen B 415, als Geschenk des Großherzogs Ludwig für die Eingliederung des Fürstentums ,,Hohengeroldseck” in das Großherzogtum Baden.
Die zweite Verwaltungsreform erreicht Seelbach 1859. Die bisher selbständigen Gemeinden Dautenstein, Litschental und Steinbach werden in die ,,Stabsgemeinde” Seelbach eingegliedert.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelt sich Seelbach zu einem kleinen industriellen Zentrum. Besonders die Zigarrenfabrikation gibt Hunderten der Raumschaft Arbeit und Brot. Auch die Weltkriege sind nicht ohne Folgen vorübergegangen: Arbeitslosigkeit und Not nach dem ersten Krieg; Aufnahme und Eingliederung von Flüchtlingen und Vertriebenen nach dem II. Weltkrieg führen zu dem Seelbach von heute. Weitere Marksteine sind die Eingliederung von Schönberg 1971 und von Wittelbach 1975.
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