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Schwanau

Schwanau liegt 8 km von Lahr entfernt in der Oberrheinischen Tiefebene und grenzt direkt an den Rhein und damit an Frankreich. Die Gemeinde besteht aus den ehemals selbstständigen Gemeinden Allmannsweier, Nonnenweier, Ottenheim und Wittenweier. Schwanau gehört zur Ferienregion Ortenau / Ortenaukreis, die sich zum mittleren Schwarzwald zählt.

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Zu den ehemaligen Gemeinden Allmannsweier und Wittenweier gehören jeweils nur die gleichnamigen Dörfer. Schwanau grenzt im Norden an Meißenheim, im Osten an die Stadt Lahr, im Südosten an die Stadt Mahlberg, im Süden an Kappel-Grafenhausen und im Westen an die elsässischen Gemeinden Rhinau und Gerstheim.

Als erster Ort wurde Nonnenweier im Jahre 845 urkundlich erwähnt. Dennoch ist Ottenheim der älteste der vier Orte, der Name lässt auf eine alemannische Gründung schließen. Bei Wittenweier fand 1636 eine Schlacht des Dreißigjährigen Krieges statt. Am Rhein stand die Burg Schwanau. Die Gemeinde gehörte bis 1972 zum Landkreis Lahr und ist dann mit diesem im Ortenaukreis aufgegangen.

Allmannsweier gilt als das “Tor zu Schwanau”. Wer von der Autobahn A5 kommend anreist, gelangt zuerst nach Allmannsweier. In dem Ortsteil von Schwanau leben heute rund 1.650 Menschen. Die verkehrsgünstige Lage, die vielen Fachwerkhäuser im Ort und die gute Infrastruktur mit Schule und Kindergarten machen den Ort zu einem beliebten Wohnort in der Ortenau.

Der Ort Allmannsweier entstand aus einem frühen Ausbauort von Ottenheim. Im Jahre 1016 schenkte Kaiser Heinrich II. den Dinghof Allmannsweier dem Kloster Schuttern.

Über dessen Klostervogtei beherrschten seit dem 13. Jahrhundert die Geroldsecker das Dorf, seit 1278 die Hohengeroldsecker. Allmannsweier war Reichslehen in deren Händen, jedoch gehörte ein Drittel zum Straßburger Hochstift. Der gemeinsame Besitz wurde um 1350 als Aussteuer an Graf Eberhard von Werdenberg, 1381 von diesem an den Straßburger Edelknecht Wilhelm von Burn übertragen. Es folgten mehrere Besitzwechsel bis hin zur Stadt Straßburg 1501. Von 1528 bis 1806 war Allmannsweier im Besitz der Familie Boecklin von Boecklinsau.

Im Ortskern vermitteln zum Teil noch gut erhaltene Hakenhöfe im Fachwerkstil das typische Ried-Flair. Kulturhistorisch besonders interessant ist die evangelische Pfarrkirche in der Ortsmitte, schräg gegenüber dem Rathaus. Sie wurde zwischen 1781 und 1783 erbaut und mit einem auffälligen doppelten Schieferkuppelturm ausgestattet. Der Turm ist eine Zierde und ein weitbekanntes Wahrzeichen des Ortes. Über der Eingangstür sind in einer Kartusche die Wappen der damaligen vier Ortsherren dargestellt. Die Orgel stammt von Blasius Schaxel, einem Schüler des bekannten Orgelbauers Andreas Silbermann.

Diese führte das Dorf in die Reformation. Das Straßburger Drittel wurde 1663 an Johann Christoph von der Grün verkauft. Unmittelbar vor der Mediatisierung dieses der ortenauischen Ritterschaft unterstehenden Dorfes waren die grundherrlichen Rechte im Besitz der freiherrlichen Familien von Frankenstein, von Berckheim, der von Waldnerischen Enkelin Frau von Montprison und der Boecklin von Boecklinsau. Im Jahre 1805 wurde Allmannsweier badisch.

Der Ort Nonnenweier, südlich von Allmannsweier gelegen, ist mit seinen rund 1950 Einwohnern nach Ottenheim der zweitgrößte Ortsteil von Schwanau. Das Dorf vermittelt mit seinen schönen Fachwerkhäusern, dem alten Rathaus und der Kirche, die um 1905/1906 erbaut wurde, einen charmanten und wohn- und lebenswerten Eindruck.

Nonnenweier, eines der ältesten Rieddörfer, wird erstmals im Jahr 845 urkundlich erwähnt. Dies geht aus einer Schenkung des Kaisers Lothar hervor, der das Dorf „Nunnenwilre“ dem Frauenkloster St. Stephan zu Straßburg schenkte. Später fiel das Dorf an das Bistum Straßburg und blieb 350 Jahre unter dessen Verwaltung. In dieser Zeit stand das Dorf unter der Herrschaft der Geschlechter von Windeck. Kurze Zeit später wurde die Hälfte von Nonnenweier an die Herren von Geroldseck verkauft. 1381 ging das Dorf durch Pfändung an das Haus Werdenberg und später in den Besitz der Ritter Hüffel aus Straßburg über.

Durch Erbe hatten mittlerweile die Herren Böcklin und Ritter Beger zu Blyberg die Mitherrschaft über Nonnenweier. Das Bistum Straßburg besaß nur noch einen kleinen Teil des Ortes. Das eigentliche Dorf wechselte zu dieser Zeit öfter die Besitzer. Um das Jahr 1550 war es von großer Bedeutung, dass durch die politische Zugehörigkeit zu Straßburg Nonnenweier als erstes Dorf im Ried evangelisch wurde (1553). 1663 gingen die rechtsrheinischen Besitztümer der Stadt Straßburg und somit auch Nonnenweier an die adlige Familie des Oberst Johann Christoph von der Grün, einschließlich des zum Bistum Straßburg gehörenden Teiles. Seine Enkelin verheiratete sich 1698 mit dem Reichsfreiherrn Jakob Samson von Rathsamhausen, der sich im Jahre 1750 ein Sommerschloss im franz. Stil auf dem jetzigen Mutterhausgelände errichtete.

Freiherr Jakob Samson von Rathsamhausen erbaute auf dem zu Nonnenweier gehörendem Grund und Boden den Ort „Neudörfel“ im Elsaß, dem heutigen Daubensand. Nonnenweier war über 100 Jahre lang im Besitz der Herren von Rathsamhausen, ehe es dann 1806 an das Großherzogtum Baden fiel (Rheinbundakte).

Unter dem Schutzrecht der Freiherrn von Rathsamhausen siedelten sich zu Beginn des 18. Jhd. erstmals Juden in Nonnenweier an. Daraus entwickelte sich eine blühende Gemeinde, deren Synagoge 1771 erbaut wurde. Ab 1880 hatte die jüdische Gemeinde einen eigenen Friedhof, der – im Gegensatz zur Synagoge, die 1938 zerstört wurde und vielen Nonnenweierer Juden, die durch eine nie dagewesene Verfolgungs- und Vernichtungspolitik umkamen – die Greueltaten der NS-Zeit überstand. Hier liegen auch die Eltern des aus Nonnenweier stammenden SPD-Politikers und Reichstagsabgeordneten Ludwig Frank (1874-1914). Der bekannteste jüdische Ortenauer ist Namensgeber für Schulen, Straßen und Plätze in und außerhalb Badens. Auch die Grundschule der Gemeinde Schwanau trägt den Namen „Ludwig-Frank-Grundschule”.

Das Rathsamhausener Schloss hatte in der Folge vier weitere Besitzer, bis es 1851 bzw. 1870 endgültig von den Baronen Böcklin zu Böcklinsau an das Evangelische Diakonissenhaus Nonnenweier überging. Seit dieser Zeit ist das Diakonissenhaus auch untrennbar mit der Geschichte Nonnenweiers verbunden.

Das Diakonissenhaus hat seinen Ursprung bereits im Jahr 1844 in Leutesheim bei Kehl und ist das Lebenswerk der Regine Julie Jolberg, genannt „Mutter Jolberg“. Bald entstand eine Ausbildungsstätte für Kinderschwestern. In vielen Gemeinden konnten Kleinkinderpflegen (die heutigen Kindergärten) gegründet werden. So entstand ein weit verzweigtes Werk, das weit über die badischen Landesgrenzen hinaus reichte. Neben der Kindergartenarbeit mit der dazu gehörenden Ausbildung wurden weitere Aufgaben im Erziehungsbereich übernommen. Später kam auch die Krankenhausarbeit hinzu. Heute gibt es auf dem Gelände des Diakonissenhauses ein Feierabendzentrum mit Altenpflegeheim und betreutem Wohnen, eine Fachschule für Sozialpädagogik mit Internatsmöglichkeit, eine Fachschule für Altenpflege, das Kinderhaus Regine Jolberg mit Kindertagesstätte und Hort und ein Tagungshaus. Der Oberau-Kindergarten und die Ludwig-Frank-Grundschule komplettieren das Angebot an Bildungseinrichtungen in Nonnenweier. Zu dieser guten Infrastruktur kommt das Bereitstellen einer Vielzahl von Arbeitsplätzen hinzu, so dass das Diakonissenhaus der mit Abstand größte Arbeitgeber am Ort ist.

Ottenheim ist mit seinen rund 2.800 Einwohnern der bevölkerungsreichste und flächengrößte Ortsteil der Gesamtgemeinde Schwanau. Das Rathaus in Ottenheim ist Sitz der Hauptverwaltung und des Bürgermeisters.

Ottenheim ist ein alter Ort, an dem sich vermutlich schon in vorchristlicher Zeit ein Rheinübergang als wichtige Ost-West-Verbindung am Oberrhein befunden hat. Anhand von Funden auf der Gemarkung Ottenheim kann nachgewiesen werden, dass die Römer schon die Straße und den Rheinübergang benutzten. Die eigentliche Ortsgründung fällt in die Zeit des 5. und 6. Jahrhunderts, als die Alemannen in unserem Lande endgültig sesshaft wurden. Um diese Zeit wurden die Orte mit den Endungen -heim und -ingen gegründet. Ottenheim ist demnach ein Heimort, dessen Name „Heim des Otto“ bedeutet.

Man kann davon ausgehen, dass sich ein Edler namens Otto mit seinem Gefolge damals an dieser Stelle im Ried niederließ, die ihm aufgrund der vorhandenen Römerstraße und des Rheinübergangs günstig erschien. Diese Heimorte sind demnach auch im Ried die älteren Orte, von denen aus die weitere Besiedlung des Umlands erfolgte. Sogenannte Tochterorte, die von Ottenheim aus gegründet wurden, sind Allmannsweier, Nonnenweier und Wittenweier. Im Laufe seiner Geschichte wechselte Ottenheim öfters den Besitzer, wobei die Bürger nicht gefragt wurden und an den Besitzwechseln höchstens mit anderen oder neuen Abgaben beteiligt waren. Erwähnenswert ist, dass 1070 in Ottenheim der letzte Gaugraf der Grafschaft Ortenau, Luitfried, amtierte. Etwa im 13. Jahrhundert landeten die Ottenheimer schließlich bei den Geroldseckern, deren beide Linien sich ihre Herrschaft 1277 teilten, Ottenheim aber als gemeinsamen Besitz behielten. Ein Grund für diese Maßnahme war sicherlich auch die Ottenheim gegenüberliegende Tiefburg Schwanau, mit deren Hilfe man die Schifffahrt auf dem Rhein kontrollieren und kräftige Zolleinnahmen tätigen konnte. Die Geroldsecker verfielen in ein regelrechtes Raubrittertum und plünderten die passierenden Schiffe auf dem Rhein, bis sich schließlich die oberrheinischen Städte unter der Führung Straßburgs zu einer gemeinsamen Aktion gegen die Burg Schwanau verbanden. Nach einer längeren Belagerungszeit gelang es schließlich diesen vereinten Heeren, die Burg im Jahre 1333 einzunehmen. Sie wurde total zerstört und nicht wieder aufgebaut. So weiß man heute nicht mehr ganz genau, wo sie sich befunden hat. Inzwischen erinnert der Name der heutigen Gesamtgemeinde Schwanau noch an diese Tiefburg der Geroldsecker.

Die Geschichte Ottenheims ist wesentlich vom Rhein geprägt worden. Nicht nur, dass man schon seit frühester Zeit hier mit Nachen über den Fluss setzte; der Rhein gab den Menschen in Ottenheim auch seit vielen Jahrhunderten Arbeit und Brot. Fischer holten u.a. den berühmten „Salmen“ aus dem Fluss, Flößer transportierten die Stämme aus dem Schwarzwald rheinabwärts. Auch die Rheinschifffahrt hat in Ottenheim Tradition. Von 1820 bis 1831 gab es hier sogar eine Schifferzunft.

Nicht sehr bekannt dürfte die Tatsache sein, dass man schon seit frühgeschichtlicher Zeit Gold an den Ufern des Rheins bei Ottenheim ausgewaschen hat. Vorhandene Aufzeichnungen der Herrschaften von Hohengeroldseck reichen bis in das 15. Jahrhundert zurück. Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts haben viele Ottenheimer Bürger in harter Arbeit manches Gramm Gold aus dem Rheinsand gewaschen. Erst mit der Rheinregulierung vor 100 Jahren starb diese Tätigkeit allmählich aus.

Wittenweier ist der südlichste und auch kleinste der vier Schwanauer Ortsteile. Hier leben heute etwas über 600 Einwohner. Bedingt durch die Nähe zum Europa-Park und zum Naturschutzgebiet Taubergießen sind in letzter Zeit auch Übernachtungsmöglichkeiten und Ferienwohnungen entstanden, die sich zunehmender Beliebtheit durch Parkbesucher und Naturliebhaber erfreuen. Auch Bootsfahrer können auf der Elz bzw. dem Altrhein ihrem Hobby nachgehen.

Wittenweier wurde im Jahre 1270 erstmals urkundlich erwähnt. Im Laufe der Jahrhunderte hatte das Dorf viele Besitzer, zuletzt die Böcklins von Rust, wo heute noch Gebäude der Familie in den Europa-Park integriert sind. Enge Beziehungen bestanden auch zur Stadt Straßburg. Im Jahre 1806 kam Wittenweier zu Baden. Bekannt wurde der Ort durch die Schlacht bei Wittenweier am 9. August 1638 im dreißigjährigen Krieg, wo Bernhard von Weimar die Kaiserlichen Truppen unter Graf Götz schlug. Hier gab es 12.000 Tote. Nach Ende des Krieges zählte man gerade noch 84 Einwohner in Wittenweier. Der Ort konnte sich, bedingt durch die jahrhundertelangen Hochwasser, bis zur Rheinregulierung durch Tulla in den Jahren nach 1840 und durch die kriegerischen Auseinandersetzungen mit dem nahen Frankreich kaum entwickeln. Durch die immer wieder auftretende Hochwassersituation mussten die Gebäude des Ortes weiter nach Osten versetzt werden. Am Standort der Elzhalle floss früher der Rhein, beim jetzigen Gasthaus Krone am Ortseingang befand sich sogar eine Schiffsanlegestelle. Die rund 500 Bewohner waren früher Bauern und Fischer. Letztere hatten eine Fischerzunft gegründet, die heute noch besteht und sich aus etwa 15 Mitgliedern zusammensetzt. Bis Mitte der 50er Jahre war der Ort rein landwirtschaftlich orientiert. In früheren Jahren wurden noch Hanf und Hopfen angepflanzt, später dann auch Tabak. Die Rinder- und Schweinezucht hatte damals eine große Bedeutung.

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