Sankt Blasien Winterhalter-Museum
Mit dem Museum “Le Petit Salon Winterhalter” in Menzenschwand am Feldberg (zwischen Sankt Blasien und Bernau) wird das Lebenswerk der in Menzenschwand geborenen Malerbrüder Franz Xaver und Hermann Winterhalter (19. Jh.) gewürdigt. Franz Xaver Winterhalter (1805 – 1873) war zu seiner Zeit der bekannteste, beliebteste und bestbezahlte Fürstenmaler.
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Er ging an allen Höfen Europas ein und aus und dokumentierte mit seinen Gemälden die europäische Aristokratie in ihrer Gesamtheit. Das Werk der beiden Brüder ist als gesamteuropäisches, wertvolles Kulturerbe zu betrachten und zu bewahren.
Der Name “Le Petit Salon” soll an den ersten großen künstlerischen Durchbruch von Franz Xaver Winterhalter im Jahre 1837 erinnern, den er im “Salon de Paris” erreichte. Er gewann eine Medaille 1. Klasse.
Die Einrichtung ist im Spät-Biedermeier-Stil ausgestattet. Sie zeigt Original-Lithographien, Briefe, die die Brüder dem Vater nach Menzenschwand geschrieben haben, Zeichnungen, Skizzen u.v.m. Es wird auf die karge, ärmliche Herkunft (der Vater war Harzer) der beiden Buben eingegangen. Trotz der ungeheuren Karriere, die sie gemacht haben, blieben Franz Xaver und Hermann Winterhalter der Gemeinde Menzenschwand immer verbunden und ließen dem Ort viel Unterstützung und Hilfe zuteil werden. Verkauft werden Souvenirs mit Abbildungen von Winterhalter-Gemälden, Ansichtskarten und Fotobände.
Die Ausstellung vermittelt die Ausnahmenstellung die Franz Xaver Winterhalter am englischen Hofe und insbesondere bei Queen Victoria genoss. Queen Victoria nahm bei Franz Xaver Winterhalter Zeichenunterricht. So werden die Zeichnungen gezeigt, die sie unter seiner Anleitung gefertigt hat. Zu besonderen Anlässen schenkte die Queen dem Künstler Bücher mit einer Widmung. Auch diese werden zu sehen sein. Lithografien nach Gemälden Winterhalters runden die Ausstellung ab und belegen ebenfalls diese besondere Verbindung der Königin zum Künstler.
Biografie Franz Xaver Winterhalter
Franz Xaver Winterhalter war eines von neun Geschwistern, von denen aber nur fünf das Kindesalter überlebten. Er wurde am 20. April 1805 in Menzenschwand geboren. Nach dem Besuch der Klosterschule des Benediktinerstiftes St. Blasien erlernte er von 1818 bis 1824 am Herderschen Kunstinstitut in Freiburg den Beruf des Lithografen.
Mit einem Stipendium studierte er anschließend an der Kunstakademie München Malerei. Während dieser Zeit arbeitete Winterhalter, dessen Bruder Hermann Fidel Winterhalter (1808–1891) ebenfalls als Maler erfolgreich war, im Atelier des Porträtmalers Joseph Karl Stieler und war nebenbei als Lithograf tätig.
Das Museum “Le Petit Salon” im alten Rathaus Menzenschwand ist mittwochs bis sonntags von 14.30 bis 17 Uhr geöffnet.
Nach dem Studium ging er 1828 nach Karlsruhe, wo er als Zeichenlehrer der Markgräfin von Baden Anstellung fand und Porträts der Großherzoglichen Familie entstanden.
Von 1833 bis 1834 bereiste er Italien, wo er sich das Atelier mit Johann Baptist Kriner teilte. Hauptsächlich entstanden romantische Genreszenen im Stil Louis Léopold Roberts. In Rom schloss er sich einem Kreis französischer Künstler an.
Nach seiner Rückkehr wurde er 1834 in Karlsruhe von Großherzog Leopold zum badischen Hofmaler ernannt, verließ jedoch schon kurze Zeit später den großherzoglichen Hof, um nach Paris überzusiedeln. Hier erregte er in den Salons von 1836 und 1838 mit italienischen Genreszenen große Aufmerksamkeit.
Durch Protektion König Louis Philippes stieg Winterhalter zum gefragtesten Porträtmaler in Frankreich auf. Als französischer Hofmaler malte er Bildnisse der gesamten königlichen Familie und der führenden Mitglieder des Hofes. Der Erfolg dieser Bilder brachte ihm das Renommee eines Fachmannes für aristokratische Porträts ein, sodass er Aufträge von vielen europäischen Adels- und Herrscherhäusern erhielt. Königin Victoria berief ihn 1841 an den britischen Hof.
1852 folgte er dem Ruf von Königin Isabella nach Spanien. Nach der Thronbesteigung Napoléons III. ging er zurück nach Paris. Zu seinen Kunden gehörten auch das belgische Königshaus und die kaiserlichen Höfe in Sankt Petersburg und Wien. Die Bildnisse der österreichischen Kaiserin Elisabeth zählen zu seinen bekanntesten Werken. Neben einzelnen Porträts entstanden Gruppenbilder, wobei er seine Kompositionen immer freier gestaltete und seine Malerei sich auflockerte.
Franz Xaver Winterhalter starb mit 68 Jahren am 8. Juli 1873 während eines Aufenthaltes in Frankfurt am Main an Typhus. Er ist auf dem dortigen Hauptfriedhof bestattet.
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