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Löffingen Dolinen

Glück hatte der Jäger Beck aus Dittishausen am Nachmittag des 10. Januar 1954. Kaum hatte er das Gewann Roßhag bei Göschweiler (Löffingen) verlassen, hörte er ein dumpfes Grollen. An seinem Standort neben der alten Doline war ein Loch mit 38 Meter Tiefe und einem Durchmesser von 16 bis 18 Meter im Schnee eingebrochen.

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Rundwanderweg Dolinentour

Die Dolinentour bietet eine Alternative zu den teilweise anspruchsvollen Touren in den Schluchten. Sie eignet sich für einen Erholungstag nach einer langen Tour, für weniger sportlich Wandernde oder Familien mit Kinderwagen. Auch bei Regen ist diese Strecke problemlos begehbar. Highlights sind herrliche Blicke über weite Wiesenlandschaften, die bei guter Sicht über die Schluchten bis hin zur Alpenkette reichen. Die beiden großen Dolinen stellen bemerkenswerte Zeugnisse der für die Region typischen Karstlandschaft dar. Start zur Dolinentour ist in Göschweiler im Gässle 1. Von dort geht es zur Doline Rosshag. Hier hatte der Jäger Beck aus Dittishausen am Nachmittag des 10. Januar 1954 unfassbares Glück: Kaum hatte er das Gewann verlassen, hörte er ein dumpfes Grollen. An seinem Standort, neben der alten Doline, war ein Loch mit 38 m Tiefe und einem Durchmesser von 16 bis 18 im Schnee eingebrochen. Die Strecke misst 8,7 km, dauert zweieinhalb Stunden, hat 137 Höhenmeter. Sie wird als leicht eingestuft.

Das Video oben zeigt eine winterliche Wanderung zu den Dolinen bei Göschweiler. Bild antippen und genießen!

Die Roßhag-Doline zählt zu den jüngsten von zahlreichen Einbrüchen im Muschelkalk im Raum Göschweiler-Reiselfingen. Neben der großen Doline von 1954 war bereits 1903 ebenfalls ein gewaltiges Stück Erdreich eingestürzt. Inzwischen ist es teilweise verfüllt und und mit alten Bäumen bewachsen. Am 27. September 2013 öffnete sich nordwestlich ein weiteres Loch, als ein Traktor darüber fuhr. Die Erde gab nach, die Maschine neigte sich zur Seite; einen größeren Schaden gab es nicht. Das Loch maß nur etwa 1,4 m auf 0,8 m, der Schachteingang war überhängend. Untersuchungen ergaben eine Tiefe von 35 m. Damit ist dieser "Schulerschacht" der tiefste natürliche Direktschacht im Muschelkalt-Karst Süddeutschlands. Inzwischen wurde das Loch verschlossen. Forscher vermuten ein unterirdisches Gewässersystem aus Richtung Nordosten zur Wutach.

Beim Besuch der Erdlöcher ist unbedingt Vorsicht geboten. Immer wieder kommt es wegen Fahrlässigkeit zu Unfällen, so auch im Mai 2013, als ein Rentner in den Abgrund stürzte und schwer verletzt dank die Bergwacht mit einem Helikopter geborgen werden konnte.

Derartige Dolinenfelder auf Kalkgestein stehen immer im Zusammenhang mit unterirdischen Höhlensystemen. Natürlich saure und damit kalkhaltige Niederschläge sind die Ursache. Diese dringen durch die feinsten Klüfte in das Gestein bis zu einer wasserstauenden (z.B. tonigen) Schicht und fließen darüber unterirdisch ab. Durch die fortschreitenden Lösungserscheinungen entstehen zum Beispiel unregelmäßige, gangartige Hohlformen, deren Querschnitts ich nach oben verjüngt und deren Dach durch weitere Lösung und herabfallendes Material bis zum Einsturz empor wachsen kann.

Abbröckelndes Gestein führte bis zum Juli 2000 bei der großen Doline von 1954 zu einer Verflachung auf eine Tiefe von etwa 22 m. Der mehrstöckige Umriss sowie steile Wände weisen jedoch auf heute wirksame Kluftsysteme hin.

An den Steilwänden erkennt man oben acht bis zwölf Meter gelblich-rötlich geschichteten und kavernösen “Trigonodos-Dolomit” des oberen Muschelkalkes, darunter plattige Mergel der “Tonplattenregion”.

Nach ersten geologischen Untersuchungen ist die Doline durch den Einsturz eines Hohlraumes verursacht, dessen Dach vor dem Einsturz etwa acht Meter und dessen Sole 60 bis 70 Meter unter der Erdoberfläche lagen.

Die Sohle reichte bis in den mittleren Muschelkalk mit seinem besonders leicht löslichen Gipslager hinab. Diese Gipslager könnten mit ursächlich sein für die vielen Dolinen im Raum Göschweiler und Reiselfingen.

Anreisetipp: Von Löffingen (B31) in Richtung Göschweiler fahren, kurz vor der Ortseinfahrt weist auf der linken Seite ein Schild zu den Dolinen. Der Feld- und Wiesenweg führt nach wenigen 100 Metern zu einem kleinen Rastplatz unmittelbar am Rand der Dolinen. Die große Doline ist eingezäunt (Holzleiter). Vorsicht: Die steilen Wände sind nicht abgesichert!

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