Mönchweiler Heimatstube
Unweit des Mönchweiler Rathauses und direkt neben der Kirche liegt die ehemalige Milchzentrale (Am Kirchplatz 3). Hier hat der Heimat- und Geschichtsverein Mönchweiler die Heimatstube eingerichtet. Das kleine Heimatmuseum bietet eine Fülle an Exponaten aus längst vergangen Tagen und bietet damit einen prächtigen Einblick in die Geschichte und Lebensweise des Ortes. Die Heimatstube finden Sie im Untergeschoss des Gebäudes.
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In der Heimatstube sind viele alte Küchengeräte, sowie Land- und Forstwirtschaftliche Gegenstände in liebevoller Kleinarbeit zusammen getragen und ausgestellt. Handwerksgerätschaften von Schneider, Schreiner, Sattler, Uhrmacher und Schuhmacher, die früher das Ortsbild neben der Landwirtschaft prägten, sind zu besichtigen. Es ist erstaunlich, wie die Menschen früher wohnten und gearbeitet haben. Der ehemalige Ortsarrest aus dem Rathaus, in dem kleinere Gauner und auch Heimatlose untergebracht wurden, ist in die Räumlichkeiten integriert und im Original wieder aufgebaut. Kinderspielsachen vor 1950 sind auch zu besichtigen.
Die Mitglieder des Heimat- und Geschichtsvereins sind mit Eifer dabei, möglichst viele Zeugnisse aus der Vergangenheit der Siedlung zusammenzutragen, zu restaurieren und sie der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Denn Mönchweiler hatte aufgrund seiner strategischen Lage schon immer eine gewisse Bedeutung.
Mönchweiler wird sein Entstehen und Wachsen aus seiner regionalgeographischen Präsenz bezogen haben. Und zwar zu einem viel früheren Zeitpunkt, als die Erstnennung 1258 vermuten lässt. Das Wirken der Zähringer und der Aufstieg Villingens werden nicht ohne Einfluss auf das in unmittelbarer Nähe gelegene Mvnechewilar gewesen sein. Im Jahr 999 erhält Vilingen das Münz- und Marktrecht. Es dauert dann bis zum Jahr 1225, dass Villingen erstmals civitas, also Stadt, genannt wird. In diesen mehr als zwei Jahrhunderten ist in der „Marktstätte“ und in der Nachbarschaft ein kontinuierlicher Aufwärtstrend festzustellen.
Die exponierte Lage Mönchweilers und die damit verbundene Bedeutung des Dorfes ergab sich aus der erklärten Absicht der Zähringer, den Schwarzwald bis hinunter ins Kinzigtal zu erschließen. Deshalb unterstützten sie 1084 den Bau des Reform-klosters St. Georgen. Bischof Gebhard von Konstanz hat das Kloster nicht nur geweiht, er hat es auch gefördert. Gebhard wiederum war ein Bruder des Herzogs Berthold von Zähringen, der die junge Klostergründung von Villingen aus schützte.
Der Weg nach Offenburg führte aber nicht über St. Georgen, sondern über Mönchweiler, Peterzell, Brogen und Langenschiltach. Herzog Berthold unter-standen damals der Thurgau, die Baar, der Breisgau und die Ortenau, die es als letztes für die Verkehrsströme zu öffnen galt. Das Zähringer-Städtenetz rechts des Rheins bildete ein Dreieck, das von Freiburg, Offenburg und Villingen markiert wurde. Und im ersten Abschnitt der elementar wichtigen Straßenverbindung Baar via Ortenau lag und liegt Mönchweiler.
Die verkehrsbedeutende Position kann ein Beleg dafür sein, dass Mönchweiler als kleine Ansiedlung aus sich selbst heraus entstanden und mit den Erschließungs-absichten der Zähringer weiter gewachsen ist. Wenn man die relativ günstige Entwicklung auf der Baar zwischen dem 11. und frühen 13. Jahrhundert, auch bedingt durch die in unserer Region stabilisierende politische Großwetterlage unter den Sachsen-, Salier- und Staufer-Kaisern, berücksichtigt und die unmittelbare Zeit vor der Erstnennung im Jahr 1258 sorgfältig einordnet, dann steht Mönchweiler mehr für ein langsam, aber stetig gewachsenes selbständiges Gebilde. Weniger für eine Gründung von St. Georgen aus.
Öffnungszeiten: Heimatstube Mönchweiler, Am Kirchplatz 3, geöffnet jeden 1. Samstag im Monat, Eintritt frei. Führungen außerhalb der regulären Öffnungszeiten möglich: Rudolf Schimmer, Herdstraße 39, Mönchweiler, Telefon 07721-71516
Denn an immerhin 17 Orten der Umgebung erhielt St. Georgen schon in den Jahren 1094/95 Güter übertragen, wie der Historiker Casimir Bumiller in dem Band „Faszination einer Zeitreise“ (1999) ausführt, dem wir auch andere Hinweise entnommen haben. Dem Kloster wurden also Güter zu einem sehr frühen Zeitpunkt seines Bestehens vermacht. Es bedurfte in der Regel keiner Gründungen, vielmehr ergab sich der umfangreiche Klosterbesitz aus Vermächtnissen und Stiftungen.
Text z.T. von Wilfried Heupel
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