Kenzingen
Kenzingen, seit 1249 Stadt und bis heute beispielhaft für mittelalterliche Stadtplanung, ist eine Perle in der Kette der historischen Kleinode im südbadischen Raum. Kenzingen liegt im Breisgau, nördlich von Freiburg. Den Besuchern steht eine große Auswahl an Hotels, Gasthäusern und Ferienwohnungen in unterschiedlichen Preiskategorien und ein vielfältiges gastronomisches Angebot zur Verfügung. Alte Klöster, schöne barocke und gotische Kirchen, sowie eine Burgruine aus dem 11. Jahrhundert lohnen den Besuch.
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Die als Gesamtensemble denkmalgeschützte Altstadt mit einer Fülle von besonders geschützten Einzelgebäuden und einer beachtlichen Anzahl von vorbildlich dokumentierten Kleindenkmälern liegt zusammen mit ihren Ortsteilen Bombach, Hecklingen und Nordweil am Rande der Vorbergzone des Schwarzwaldes im nördlichen Breisgau, eingebettet in eine vom Klima begünstigte jahrhundertealte Kulturlandschaft inmitten von Wald, Wiesen und Reben, die die besten Weine Deutschlands hervorbringen. Die reizvolle Landschaft an der Peripherie des Dreiländerecks Deutschland - Schweiz - Frankreich, im Rücken die stattliche Kulisse der Schwarzwald- Vorbergzone, die vielfältigen kulturellen Angebote sowie die zahlreichen Sport- und Freizeitmöglichkeiten machen die Stadt zu einem begehrten Ferienort. Kenzingen zählt heute rund 11.000 Einwohner.
Sehenswürdigkeiten
Rathaus Kenzingen, Hauptstraße: Der mit siebenstelligem gotischen Fensterband an der Hauptstraße gelegene Massivbau wurde 1520 errichtet. Nach erheblichen Kriegsbeschädigungen wurde es wieder aufgebaut und von 1965 bis 1967 erweitert
St. Laurentius-Kirche, Kirchplatz: Die doppeltürmige, streng nach Osten ausgerichtete Kirche im Zentrum der Altstadt wurde 1275 erstmals urkundlich erwähnt. Sie ist das älteste erhaltene Gebäude der Stadt und hat als einziges alle Wechselfälle der Geschichte fast schadlos überstanden. Östliches Langhaus, Chor und Turmanlage gehören noch zum ursprünglichen Baubestand. Unter dem südlichen Turm befindet sich eine Krypta, die noch Anfang des 20. Jahrhunderts als "Läutestube" diente. Die dreischiffige gotische Hallenkirche wurde 1730 - 1733 barock umgestaltet. Beim Umbau im Jahre 1904 erhielt der Chor wieder seine gotische Form. Im selben Jahr erhöhte man die Türme um 17 Meter. Die letzte Renovierung datiert von 1982 - 1988. Besonders sehenswert sind das restaurierte Deckengemälde, die Seitenaltäre und die Grabkapelle.
Schwabentor, Brotstraße: Das Schwabentor entstand erst im 19. Jahrhundert durch die Erweiterung eines seit alters bestehenden kleinen Durchlasses durch den geschlossenen Häuserring des oberen Zirkels zu einer Tordurchfahrt. 1958 wurde es durch das südlich angrenzende Fachwerkhaus ergänzt. Seit 1968 beherbergt das Schwabentor als östliche Eingangspforte in die Brotstraße die Zunftstube der Narrenzunft Welle-Bengel e.V.
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Üsenbergbrunnen: Im Schnittpunkt des stadtbildprägenden Straßenkreuzes steht der 1824 errichtete Brunnen mit dem Standbild des Stadtgründers Rudolf II. von Üsenberg. Das Adelsgeschlecht der Üsenberger tritt bereits im 11. Jahrundert als Grundherr und Kirchenstifter im nördlichen Breisgau hervor. Als neues Zentrum dieser Besitzungen gründete Rudolf II. 1249 auf freiem Feld neben dem Dorf Kenzingen die gleichnamige Stadt. In engem Zusammenhang damit steht das schon 1220 gegründete Zisterzienzerkloster Wonnental, das als Hauskloster und Familiengrablege das religiöse Zentrum der oberen Herrschaft Üsenberg bilden sollte.
Franziskanerkloster, Eisenbahnstraße: Das Kloster der Franziskaner, die seit dem Spätmittelalter in Kenzingen nachzuweisen sind, wurde 1659 - 1662 erbaut. Nach der Säkularisation kam es 1832 in städtischen Besitz und beherbergte von 1889 - 1982 das städtische Krankenhaus. Seit 1985 ist in dem Gebäude das Altenpflegeheim der AWO untergebracht. Die eben- falls im 17. Jahrhundert erbaute Klosterkirche mit einem Kruzifix aus dem 16. Jahrhundert dient seit 1891 der evangelischen Kirchengemeinde als Gotteshaus.
Johanniterkloster: Auf dem Gelände des ehemaligen Johanniterklosters (Metzgerstraße) wurde das Gefängnis errichtet. Das Kloster existierte vom Anfang des 15. Jahrhunderts bis 1806.
Kloster Wonnental: Das Frauenkloster wurde 1220 von Rudolf von Üsenberg gegründet. Ab 1253 gehörte es zum Zisterzienserorden. Mehrmals wurde das Kloster geplündert und zerstört, so im Bauernkrieg und im Dreißigjährigen Krieg und 1676 von den Franzosen. Mit dem Einzug einer Rüben- und Zichorienfabrik nach der Säkularisation 1806 begann hier die Industrialisierung Kenzingens.
Paulinerkloster: Das ehemalige Paulinerkoster "Zum Heiligen Kreuz" in Kirnhalden an der Straße Bleichheim - Freiamt ist seit 1360 nachweisbar. 1806 wurde es säkularisiert. Danach hatte es wechselnde Verwendungen. Heute ist es das bruderhausDIAKONIE Seniorenzentrum Kirnhalde.
Die Kirnburg steht heute im Besitz des Landes Baden-Württemberg. Als Residenz der Üsenberger wurde sie am 16. November 1219 als "castro nostro Kvrinberc" erstmals erwähnt. 1638 kam ihr Ende, als sie von Soldaten Herzog Bernhards von Weimar zerstört wurde. In der Folgezeit diente die Ruine als Steinbruch, doch seit 1978 werden die Gemäuer vorbildlich restauriert.
St. Barbara Kirche Nordweil: Oberhalb des Ortes liegen die Pfarrkirche St. Barbara und das zugehörige Pfarrhaus. Teile der Kirche stammen aus dem 15. Jahrhundert. Größere Umbauten und Erweiterungen erfolgten 1760 und 1914.
Rathaus und Pfarrkirche Bombach: Das 1787 erbaute Gotteshaus liegt erhöht über der ca. 600 Einwohner zählenden Gemeinde Bombach. Kirchenpatron ist der Hl. Sebastian, der auf dem Mittelbild des Hochaltares und als barocke Figur (1755 von Johann Michael Winterhalder geschaffen) auf dem rechten Seitenaltar stehend, dargestellt ist. Es handelt sich um eine Saalkirche mit dreiseitig geschlossenem Chor und quadratischem Westturm. Drei Rundbogenfenster mit Ecklisenen an den Langseiten und zwei Chorfenster in den Schrägseiten sorgen für den Lichteinfall in der Kirche.
Burg Lichteneck, Hecklingen: Wer auf der B 3 an Hecklingen vorbeifährt, entdeckt über sich die weithin sichtbare Ruine der Burg Lichteneck. Graf Konrad von Freiburg errichtete zwischen 1265 und 1272 die mittelalterliche Burg, von der wir heute noch Mauerreste sehen. Die erste urkundliche Erwähnung der eigentlichen Burg Lichteneck stammt aus dem Jahre 1316. Auch diese Burg hatte viele Besitzer und musste manche gefahrvolle Zeit überstehen. Wähend des Geroldsecker Krieges 1433 soll sie zerstört und um 1500 wieder neu aufgebaut worden sein. Die Bauern verschonten 1525 die Burg, da ihr Besitzer Graf Georg von Tübingen-Lichteneck ihrem Bund beitrat. Sogar den Dreißigjährigen Krieg überstand die Festung, obwohl sie mehrmals beschossen wurde und die Besatzungen wechselten. Das Ende der Burg Lichteneck kam 1675. Der französische General Vauban legte sich mit 6.000 Mann vor die Burg und beschoss diese. Die Ruine ist heute in Privatbesitz.
Ehemaliges Schloss Hecklingen: Der Massivbau stammt aus dem Jahre 1776 und war bis 1929 der Herrschaftsbesitz der Grafen von Hennin und steht heute im Eigentum der Stadt Kenzingen. Das Gebäude diente danach als Wohnhaus und beherbergte bis 1999 den katholischen Kindergarten. Seit 1999 ist das Schloß an die Vereinsgemeinschaft Hecklingen vermietet. Das obere Schloß in der Hinterdorfstraße war 1836 bis 1953 Wohnsitz der Grafen von Hennin. Die katholische Pfarrkirche St. Andreas zeigt im Turm romantische Bauteile, der Chor stammt aus dem 14. Jahrhundert.
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