Horben
Wer die Nähe zur Schwarzwaldmotropole Freiburg im Breisgau schätzt und doch abseits des Trubels inmitten einer herrlichen Schwarzwaldlandschaft seinen Urlaub verbringen möchte, dem empfiehlt sich Horben. Die Berggemeinde im Breisgau liegt im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald.
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Sehenswürdigkeiten in Horben bei Freiburg: Ortsbeschreibung |
Die kleine Gemeinde südlich von Freiburg und östlich des Hexentales liegt auf einem Hochplateau am Westhang des Schauinsland-Massivs. Von Horben bietet sich ein weiter Rundumblick auf den Schauinsland, den Schönberg (Ebringen), über die Rheinebene, auf den Kaiserstuhl (Baden), die Vogesen und die Stadt Freiburg. Das Orts- und Landschaftsbild von Horben, das in einem gleichnamigen Landschaftsschutzgebiet liegt, ist weitgehend von Schwarzwaldhöfen geprägt.
Dank der attraktiven Lage von Horben sowie der professionellen Gästeangebote hat der Tourismus große Bedeutung. Er wird durch die Zugehörigkeit zur Schwarzwaldregion Freiburg und zur „Bergwelt Schauinsland“, die Nähe zu Freiburg im Breisgau, dem Elsass sowie der Schweiz begünstigt.
Das Video oben zeigt einen Spaziergang in Horben. Bild antippen und genießen!
Das Schwarzwalddorf besitzt ein weitläufiges Netz von Fahr- und Wanderwegen. Es ist bei Wanderern und Mountainbikern gleichermaßen beliebt. Im Bohrertal landen nach dem Start auf dem Schauinsland die Paraglider und Drachenflieger, auch die Downhill-Strecke vom Schauinsland endet hier.
Horben lag an der einzigen Verbindung von Freiburg ins Wiesental, die im Winter oft unzugänglich war. So zogen im Januar 1814 im Zuge der Befreiungskriege gegen Napoléon russische Truppen von Freiburg durch Horben ins Wiesental, um bei Basel den Rhein nach Frankreich zu überschreiten. 1838 ritt der spätere französische Kaiser Napoleon III., der im Exil in Schloss Arenenberg am Bodensee aufgewachsen war, mit zwei Adjutanten auf dem Weg durch das Dorf. Vermutlich wählte er den beschwerlichen Weg auf der Flucht nach London, weil Frankreich seine Auslieferung durch die Schweiz forderte. 1848 wurde dann die heutige Notschrei-Straße von Freiburg am Schauinsland vorbei ins Wiesental gebaut.
Das Schwarzwalddorf ist noch heute von der Landwirtschaft geprägt. Doch es hat auch etliche Sehenswürdigkeiten zu bieten. In der Dorfmitte steht die katholische Pfarrkirche St. Agatha. Sie wurde 1792 in exponierter Lage auf der Hangkante zum Bohrertal errichtet, als das Dorf im Rahmen der Reformen von Kaiser Joseph II. erstmals eine eigenständige Pfarrei wurde. Das barocke Portal wurde 1703 von Johann Adam Wissen für die frühere Spitalkirche von Freiburg „vom Heiligen Geist“ geschaffen, die 1805/06 in das ehemalige Klarissenkloster verlegt wurde. Daran erinnert im Giebelfeld die Heilig-Geist-Taube. Auch die künstlerische Innenausstattung wurde erst 1823 nach Horben versetzt, ist aber deutlich älter.
Am barocken Hochaltar in warmen Blaugrau- und Rottönen ist ein Altarbild des Waldkircher Malers Johannes Winterer angebracht, das das Pfingstwunder darstellt. Der rechte Seitenaltar stellt die Patronin St. Agatha dar, der linke ist der Muttergottes geweiht. Die Orgel (erbaut 1812 durch Nikolaus Schuble aus Pfaffenweiler) weist neben dem historischen Prospekt (Orgel) die einzigen erhaltenen Register auf. Die Kirche ist im Originalzustand erhalten und beliebt bei Heiratswilligen. Das daneben stehende Pfarrhaus stammt aus dem Jahr 1791.
Ein kurzes Stück von der der Kirche entfernt steht der Gasthof „Zum Raben“. Er wurde erstmals 1604 urkundlich erwähnt; der heutige Bau stammt aus dem Jahr 1805. Der Gasthof spielte wegen des steilen Weges zum Schauinsland und nach Todtnau eine wichtige Rolle. Schließlich legten die Fuhrleute hier eine Rast ein. Manchmal ging es hier ziemlich zünftig zu, wie ein Beschwerdebrief aus dem Jahr 1772 beschreibt: “Der Wirt erwiderte, dass er mit Essen nicht versehen wäre, auch einen Bissen Brot nicht im Hause hätte… Meine Tochter verlangte darauf das Nachtlager… Allen Einwänden zum Trotz mußten sie in einem Bett zusammenschlafen. Nach einer Stunde kam dann auch noch der Wirtsknecht in die gleiche Kammer und legte sich in ein… daran anstoßendes Bett”. Heute bietet der “Raben” allen Komfort für Familienfeiern und gepflegtes Essen. Das 1912/13 im Schwarzwaldstil gebaute Schulhaus rundet das Dorfzentrum ab.
Im Ortsteil Langackern befindet sich an der Abzweigung der Straße in das Selzental das „Althäusle“. Es ist ein schon um 1600 erbautes, schwarzwaldtypisches Leibgedinghaus. Bei ihm steht ein altes, besonders schön aus Stein gehauenes Wegkreuz. Unweit davon liegt das Hotel „Luisenhöhe“ (benannt nach der badischen Großherzogin, geborene Prinzessin Luise von Preußen). 1896 erbaut und nach einem Brand im Jahre 1906 neu aufgebaut, prägt es durch seine weithin sichtbare Aussichtslage das Ortsbild.
Im Ortsteil Bohrer liegen weitere architektonisch interessante Gebäude: die Talstation der Schauinslandbahn, der Friedrichshof (ehemaliges Hotel) und die Villa Küchlin, beide 1896 bzw. 1923 erbaut durch Karl Küchlin. Die Villa wurde vom international renommierten Kunstprofessor und Architekten Max Laeuger entworfen.
Horben ist von der Land- und Forstwirtschaft geprägt. Noch heute zählt die Gemeinde mehrere hauptberufliche Landwirtschaftsbetriebe. Dagegen gibt es nur kleinere Handwerks-, Dienstleistungs- und kunstgewerbliche Betriebe im Ort. Ein Gewerbegebiet gibt es nicht.
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