Deutsche Uhrenstraße
Die Deutsche Uhrenstraße führt durch eine der eindrucksvollsten Landschaften des Schwarzwaldes. Diese Ferienstraße, eine der schönsten in Deutschland, wurde von einem aktiven Kollegium der an ihr liegenden Orte, Museen und mehreren Firmen gegründet. An der Wegstrecke liegen, Perlen gleich aufgereiht, interessante Museen und reizvolle Sehenswürdigkeiten rund um die Schwarzwälder Uhr. Auch Uhrenfabriken, Uhrmacherwerkstätten und Ateliers von Schildermalern geben dem Besucher informative Einblicke in ihre tägliche Arbeit.
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Aber diese reizvolle Landschaft hat noch mehr zu bieten. Den Zauber der schindelgedeckten Schwarzwälder Bauernhöfe, die klaren Forellenbäche, die saftigen Bergwiesen und dunkelgrünen Wälder, pittoreske Dörfer und heimelige, kleine Städte, denen Sie auf Ihrem Weg über die Deutsche Uhrenstraße begegnen.
Auch die heimische Gastronomie hält viele lukullische Überraschungen für Sie bereit. Mit Produkten der Region zubereitete Köstlichkeiten, oder den kernigen Schwarzwälder Schinken, kräftiges Bauernbrot aus dem Holzofen, natürlich auch ein aromatisches Zwetschgen- oder Kirschwasser oder die weltberühmte Schwarzwälder Kirschtorte sollten Sie sich auf keinen Fall entgehen lassen. Darum, nehmen Sie sich ruhig Zeit auf der Deutschen Uhrenstraße.
Die Orte
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Schwarzwälder Uhren
Die Anfänge der Schwarzwälder Uhrmacherei liegen im Dunkeln. Vielleicht entstanden erste Holzuhren in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Aufgrund der Spanischen Erbfolgekriege begann die Uhrenherstellung als eigenes Gewerbe in größerem Umfang aber erst ab 1730. Bereits 1852 begann die Furtwanger Uhrmacherschule, alte Uhren zu sammeln. Aus dieser „Historischen Uhrensammlung“ ging das heutige Deutsche Uhrenmuseum hervor.
Im 19. Jahrhundert beherrschten preisgünstige Holzuhren aus dem Schwarzwald den europäischen Markt, und sie fanden den Weg auch in andere Kontinente. Für diesen Erfolg waren Schwarzwälder Uhrenhändler verantwortlich. Als Hausierer gingen sie ins „Uhrenland“, wie das Ausland unter den Händlern bezeichnet wurde. Für den Versand sorgten Schwarzwälder Handelskompagnien oder Großhändler. Die als „Packer“ bezeichneten Kaufleute nahmen den Uhrmachern die fertigen Uhren ab. Im Gegenzug lieferten die Packer Rohmaterial und Halbfertigprodukte für neue Uhren sowie Dinge des täglichen Bedarfs. Je nach Zielland fertigte der Schwarzwald unterschiedlich bemalte Holzzifferblätter: Die Briten bevorzugten Uhren mit wenig verzierten, hellen Lackschildern. In Frankreich verkauften sich farbenprächtige Zifferblätter am besten. Für den Mittelmeerraum entstanden Uhren mit schwarzem Rand und Stierkampfszenen.
Die Kuckucksuhr gilt neben Bollenhut und Kirschtorte als Inbegriff des Schwarzwalds. Schon Mitte des 18. Jahrhunderts entstanden erste Holzräderuhren mit Kuckucksruf. Zum weltweiten Markenzeichen entwickelte sich die Kuckucksuhr aber erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. 1850 stellte der Eisenbahn-Architekt Friedrich Eisenlohr (1804-1852) einen neuen Typ Kuckucksuhr vor. Er packte das Holzwerk mit dem Vogelruf hinter die Fassade eines Bahnwärterhäuschens mit Zifferblatt. Ab 1860 entfernte sich die Bahnhäusle-Uhr von ihrer ursprünglich streng geometrischen Form. Das Gesicht der Uhr zierte nun naturalistische Schnitzereien mit Buchen- und Eichenlaub sowie Tieren aus heimischen Wäldern. Ziffern und Zeiger aus Horn sowie Gewichte in Form von Tannenzapfen verstärkten den ländlich-idyllischen Eindruck. Bis heute ist diese Form der Schwarzwalduhr als Souvenir „Made in Germany“ beliebt.
Nach 1850 entstanden im Schwarzwald erste Uhrenfabriken. Sie fertigten Werke und Gehäuse unter einem Dach. Die Fabriken hatten so den ganzen Produktionsprozess unter Kontrolle und konnten gleichmäßige Qualität liefern. Uhrwerke und Gehäuse orientierten sich zunächst an handwerklichen Vorbildern. Ab Ende des 19. Jahrhunderts bauten Firmen wie Junghans, Kienzle und Mauthe nach amerikanischem Vorbild neuartige Massenprodukte. Die Einzelteile produzierte man materialsparend auf Spezialmaschinen. Die Werke waren für eine möglichst schnelle Montage optimiert. Der Wecker entwickelte sich zur preisgünstigsten Uhr auf dem Markt. Vor dem Ersten Weltkrieg deckte der Schwarzwald 60% des Weltexports an Großuhren.
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